Bertram Kober
Fotografie

Was wir vielleicht im alltaeglichen Katastrophendschungel des Fernsehens nicht mehr wahrnehmen, gerinnt in Bertram Kobers Fotografien zu nachhaltig wirkenden Chiffren. Das Alpha und Omega des Seins erscheinen nicht mehr als Lauf der Dinge, sondern als in Kauf genommene Tat … Wenn man vom menschlichen Tun mit all seinen Folgen spricht, liegt die Wahrheit manchmal eben doch zwischen Gartenzwerg und Griff nach den Sternen. Diese Relativierung ist keine Zuruecknahme irgendeiner anderen Aussage, denn man weiß auch, dass die heitere Idylle truegerisch ist. Es gibt keinen Ort mehr, an dem man sich aus dem Geschehen der Welt herausnehmen kann.

Dr. Peter Guth
Auszug aus: Nutz-Last. Fotografien von Bertram Kober. In: Mitteilungen Gohliser Schloesschen. 2000. Seite 4

BERTRAM KOBER

Aufstand der Dinge

im Deutschen Fotomuseum

VERNISSAGE:
10. Juli 2022, 17 Uhr

Bertram Kober beobachtet den Aufstand der Dinge, die sich nicht mehr fügen wollen, weil die allgegenwärtige Übergriffigkeit der Menschheit ihr Sein verletzt. Kobers Fotografien zeigen, was Viele nicht wahrhaben wollen: Je intensiver wir die Dinge nutzen, desto mehr entziehen sie sich der Verfügbarkeit.

Als Chronist des Welt-Verbrauchs, öffnet er uns die Augen dafür, daß die Dinge nicht grenzenlos unterdrückbar sind, daß ihre Ausbeutung nicht endlos fortgesetzt werden darf. Die Fotografien bezeugen auch, daß die geschundenen Dinge längst im Begriff sind, sich gegen ihre Unterdrücker zu erheben.

 

Fotoessay von Bertram Kober

in Clemens Meyer: Stäube. Drei Erzählungen und ein Nachsatz

Verlag Faber & Faber

Am 1.Oktober erscheint im Verlag Faber & Faber der neue Erzählband "Stäube" von Clemens Meyer mit einem Fotoessay von Bertram Kober. In drei Kurzgeschichten taucht Meyer hinab in Höhlen, Bergwerke und Abraume und zeigt, dass diese Sehnsuchtsorte auch mit Schmerz, Verlust und der Beschädigung der menschlichen Würde verbunden sein können.
Nicht die Erzählungen zu illustrieren, war Bertram Kobers Absicht, sondern der literarischen Stimme einen weiteren Echoraum zu geben.Die Fotografien untermauern die durch die Texte vermittelte Atmosphäre.

 

Grünes im Quadrat

Gärten vor der Linse – Die Gartenstadt Altenburg

Residenzschloss Altenburg

21.05. bis 3.10.2021

Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes „Grünes im Quadrat“, zusammen mit dem Residenzschloss Altenburg, dem Naturkundemuseum Mauritianum und dem Museum Burg Posterstein, stellt das Lindenau-Museum von Mai bis Oktober mit „Gärten vor der Linse – Die Gartenstadt Altenburg“ Gärten des Adels und des Bürgertums vor. Dafür hat das Lindenau-Museum Fotografen eingeladen, die ihre heutige Sicht auf die Altenburger Gärten festgehalten haben. Die Arbeiten von Claus Bach, Margret Hoppe, Bertram Kober, Jörg Neumerkel, Carsten Schenker und Jens Paul Taubert werden historischen Ansichten gegenübergestellt.

 

Schlosspark Altenburg

WAS IST NATUR?
13.09.2020 – 22.08.2021
MUSEUM SINCLAIR-HAUS

Was ist Natur? Elementare Kräfte, die Leben ermöglichen oder auch zerstören? Unbebautes Land, Maisfelder, ein unendlich scheinendes Reservoir an Rohstoffen? Sich selbst überlassene Gebiete in Städten oder am Rand von Flughäfen? Eine trillernde Lerche über bunten Wiesen oder gentechnisch veränderte Organismen? Der Versuch, eine Antwort zu finden, wirft eher neue Fragen auf. Nur eines scheint sicher: Reden wir von Natur, reden wir immer vom Verhältnis des Menschen zur Welt. So fordert die Frage: „Was ist Natur?“ vor allem eine Auseinandersetzung mit uns selbst – mit unseren Vorstellungen von Schönheit, Lebendigkeit und Nutzen, mit unseren Werten und den Voraussetzungen, die menschlichen und nichtmenschlichen Wesen ein gutes Leben ermöglichen.

 

Carrara Nr. 01

INDUSTRIE ARCHITEKTUR IN SACHSEN
22.8. – 15.11.2020
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU

Mit Fotografien von Bertram Kober und erläuternden Texten werden Bauten des Industriezeitalters, aber auch gelungene Sanierungs- und Nachnutzungskonzepte für die sächsische Industriearchitektur, insbesondere auch in Zwickau, vorgestellt. Ergänzt wird die Schau mit historischen Fotografien und Filmen aus der Arbeitswelt der DDR des Zwickauer Stadtarchivs, Porträtfotos von Peter Franke, die 1972 im Steinkohlenwerk Martin Hoop entstanden, und mit Objekten aus dem Berg- und Automobilbau (Heimat- und Bergbaumuseum Reinsdorf, August Horch Museum).

 

DAS AUGE DES FOTOGRAFEN
Industriekultur in der Fotografie
seit 1900
08.03. – 06.09.2020
Museum für Druckkunst Leipzig

Im Jahr der Industriekultur 2020 in Sachsen rückt das Museum für Druckkunst das Medium Fotografie in den Fokus, in dem sich die Vielfalt der Industriekultur hervorragend widerspiegelt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts dokumentierten Fotografen die sich rasch verändernde industrielle Gesellschaft und setzten dabei Mensch, Handwerk und Architektur in Beziehung. Die Industrie bot neue, unentdeckte Motive, während die Wirtschaft selbst Auftraggeber der Bildproduktion wurde. Die daraus resultierenden Fotografien sind bildliche Dokumente der Industriekultur- oft mit künstlerischem Anspruch.

Das Museum für Druckkunst ist als authentischer Ort der Industriekultur Ausgangspunkt für eine Reise durch die deutsche Fotografie seit 1900 bis heute. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei bedeutende Industriezentren: Mitteldeutschland und das Ruhrgebiet. Gezeigt werden über 100 Fotografien u.a. aus dem Atelier Hermann Walter (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig), von Hans Finsler (Kunstmuseum Moritzburg Halle/Saale), Evelyn Richter (Evelyn Richter Archiv der Ostdeutsche Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig) und Bernd und Hilla Becher (Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln), dem Historischen Archiv Krupp sowie bisher unbekannte Aufnahmen aus sächsischen Archiven und zeitgenössische Positionen.

Famos abgewickelt, 1990

Der Leipziger Fotograf Bertram Kober widmete sich in mehreren fotografischen Projekten dem ehemaligen Leipziger Industrieviertel Plagwitz. Die Idee für die Fotografien in den ehemaligen Werkshallen des VEB Famos erhielt Kober 1990 nach einem Treffen mit einer Frau, die als Sekretärin in genau diesem Betrieb gearbeitet hatte. Der VEB Famos war eine große Firma, bestehend aus zahlreichen Zweigbetrieben, von denen sich einer in Leipzig-Plagwitz befand.

aus dem Begleitheft zur Ausstellung >>>

TRANSMISSION
13.12.2019 — 11.1.2020
ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen

 

VERNISSAGE:
12.12.2019,
um 18 Uhr
mit einer satellitengestützten Kommunikation zwischen
Thomas Bille, MDR Kultur und Bertram Kober

 


Kulturpalast Dresden
Schloßstraße 2
01067 Dresden
www.zfbk.de


Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag
13 bis 18 Uhr

Here We Are Today
Das Bild der Welt in Foto- & Videokunst

7.6. — 29.9.2019
Bucerius Kunst Forum Hamburg

www.buceriuskunstforum.de


Abbildung: aus dem Projekt "Goldbach"​​

Unter dem Titel Here We Are Today zeigt das Bucerius Kunst Forum paradigmatische Positionen der künstlerischen Auseinandersetzung mit den zentralen Fragen unserer globalisierten Gesellschaft. Kaum eine andere Gattung der bildenden Kunst greift so unmittelbar aktuelle Themen des gesellschaftlichen Diskurses auf wie Videokunst und Fotografie, weshalb sich die Ausstellung auf diese beiden Medien konzentriert.

Gezeigt werden 80 größtenteils seriell angelegte Fotografien und sieben Videos, die sich auf die Themen Identität, Heimat, Vergangenheit, Verbrechen und Kapital konzentrieren. Die Schau versammelt exemplarische Positionen von 15 bedeutenden zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern: Zarina Bhimji, Johanna Diehl, Samuel Fosso, Andreas Gursky, Pieter Hugo, Bertram Kober, Herlinde Koelbl, Eva Leitolf, Shirin Neshat, Marcel Odenbach, Erkan Özgen, Trevor Paglen, Peter Piller, Hito Steyerl und Tobias Zielony.
Identität, Heimat, Vergangenheit, Verbrechen und Kapital – in diese fünf Kapitel gliedert sich die von Kathrin Baumstark kuratierte Schau. Die gezeigten Arbeiten geben den Gedanken, die wir alle zu diesen hochaktuellen Themen haben, ein Bild. Sie visualisieren die Fragen des Betrachtenden ohne jedoch eine Antwort zu geben bzw. geben zu wollen. Vielmehr wollen sie den Betrachtenden zum Hinterfragen der eigenen Position anregen. Die Fotografien und Videos prägen dabei eine sehr hohe Ästhetik, der wiederum die Inhalte konträr gegenüberstehen, sie berühren und hinterfragen zugleich die Sehgewohnheiten.

Here We Are Today zeigt künstlerische Positionen, die Kommunikation stiften, Empfindungen wecken sowie die Urteilskraft stärken. Es geht um Kunst, die Kenntnis mit Erkenntnis verwebt. Für dieses Anliegen eignen sich Werke besonders, die Lebenserfahrungen verdichten: Daraus entsteht Relevanz und Lesbarkeit. So findet sich in einigen Arbeiten, etwa von Shirin Neshat oder Samuel Fosso, ein Zusammenspiel der eigenen Biographie der Künstlerinnen und Künstler mit allgemeingültigen Fragestellungen. Und nicht zuletzt wird bei scheinbar nebeneinanderstehenden Themen wie Heimat und Verbrechen deutlich, wie eng die einzelnen Fragestellungen jedoch miteinander verzahnt sind.

Sacri Monti
Fotografien
von Bertram Kober
14. März – 24. Juni 2019

Kreuzkirche Dresden

 

 

Sacri Monti, heilige Berge, sind Kapellen und andere mit figuerlichen Darstellungen inszenierte Wallfahrtsorte im Norden Italiens. Neun von ihnen zaehlen seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe: Belmonte, Crea, Domodossola, Gehiffa, Oropa, Orta und Varello im Piermont sowie Ossucio und Varese in der Lombardei. Die Sacri Monti entstanden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, als traditionelle Pilderstaetten im Heiligen Land und Europa durch Kriege und materielle Hindernisse schwer erreichbar geworden waren. Die Darstellungen der Szenen aus dem Leben Christi und der Heiligen, die meist von unbekannten Kuenstlern geschaffen wurden, gaben den Gläubigen die Moeglichkeit, zentrale Inhalte des Christentums auf anschauliche Weise nachzuvollziehen. Neue Pilgerorte entstanden. Die ueberaus eindrucksvoll gestalteten Figurengruppen sind hervorragende Zeugnisse des europaeischen Manierismus.
Bertram Kober zeigt in seinem Fotoessay Bilder des bisweilen absurd anmutenden Figurentheaters.Wie schon in anderen seiner fotokuenstlerischen Arbeiten blickt er auch hier mit Hintersinn auf die Welt, blosse Oberflaechen interessieren ihn nicht. Er zieht den Betrachter in das Spannungsfeld der Szenerien der heiligen Geschichten. Der Leipziger Fotograf eroeffnet mit neuen Blickwinkeln und Lichtstimmungen diese besonderen Zeugnisse einer vergangenen Epoche fuer die Gegenwart.


Sacro Monte di Varallo
Nr. 20 (Ausschnitt)


Sacro Monte di Varallo
Nr. 21 (Ausschnitt)

Goldbach Rosia Montana
Fotografien
von Bertram Kober
13.10.– 1.11. 2018

Galerie Irrgang Berlin

www.galerie-irrgang.de

Rosia Montana, ist ein Bergbauort in Siebenbürgen im Nordwesten Rumäniens. Heute erscheint der Ort wie ein Dorf auf Abruf, also in einem Zustand des dazwischen seins. Die Vergangenheit, seit der Antike, war geprägt vom Goldbergbau. Nun scheinen die Vorräte für den konventionellen Abbau erschöpft. Kilometerlange Stollen erstrecken sich in den Bergen um das Talbecken. Als bekannt wurde, dass der staatliche Bergbaukonzern gemeinsam mit einem Kanadischen Partner nun doch wieder ein neues Abbauprojekt plant, regte sich Wiederstand. Ein ganzer Bergrücken direkt am Dorfrand gelegen, soll nun abgetragen und das vermahlene Gestein mit Cyanidlauge ausgewaschen werden. Im Nachbartal würde ein See aus Lauge entstehen. Wie das aussieht ist bereits im riesigen Kupfertagebau wenige Kilometer weiter zu betrachten. Nur ist dort der entstandene See nicht so giftig. Mich erinnert der heutige Zustand von Goldbach, das ist der deutsche Name von Rosia Montana, an ein Dorf südlich von Leipzig, meiner Heimatstadt. Im Jahre 1989 war das Dorf bereits zur Hälfte von seinen Bewohnern verlassen worden, weil es dem Braunkohletagebau weichen sollte. Die sogenannte Wende und der Untergang der DDR verhinderte nun die Fortführung des Braunkohleabbaus an diesem Ort. Das Dorf stand zur Hälfte leer. So prägen heute in Rosia Montana viele verlassene Häuser das Bild.


Bertram Kober, Goldbach
80 x 150 cm, 2017
Digitalprint kaschiert auf Alu, verglast gerahmt

Industriearchitektur
Ausstellung im
Saechsichsen Landtag

Industriearchitektur
Ausstellung im
Saechsichsen Landtag

Industriearchitektur
Ausstellung im
Saechsichsen Landtag

Buch:

Zu diesem Buch

Sachsens Industriearchitektur
Industrial Architecture in Saxony
Bertram Kober – Fotografien
Hrsg. von Katja Margarethe Mieth
für die Sächsische Landesstelle für
Museumswesen/Staatliche
Kunstsammlungen Dresden
184 Seiten, zahlr. farb. Abb., geb., Format:
24,5 x 29 cm, dt./engl., Preis: 24,95 €
erschienen im Verlag der Kunst Dresden

ISBN 978-3-86530-220-5

VISIBLE SOUND
Wenn aus Klängen Bilder werden

Ausstellung bis Juli 2019
Kunstkraftwerk Leipzig

Die Ausstellung „VISIBLE SOUND“ bildet den Auftakt der ersten neuen Ausstellungsreihe. „VISIBLE SOUND“ widmet sich der Visualisierung von einzelnen Tönen bis hin zu komplexen Kompositionen und wagt zugleich das Experiment, auch interaktive künstlerische Ansätze zu präsentieren, die den Ausstellungsbesucher in die Lage versetzen, das zu hören was er sieht, und das zu sehen was er hört.

Gruppenausstellung – weitere Infos unter:
www.kunstkraftwerk-leipzig.com

Beitrag von Bertram Kober:

TRANSMISSION, 2012 – 2014
Leuchtkasten, ø 65 cm

Das Thema aus einer anderen Perspektive betrachtet eine weitere Position. Sie ist als Ergänzung zu verstehen. Es handelt sich hierbei um die Visualisierung der drahtlosen Kommunikation des Fotografen Bertram Kober, subsummiert unter dem Titel „Transmission“. Kober unternimmt etwas Unsichtbares zu fotografieren. Er spielt mit der Vorstellungskraft des Rezipienten. Er interessiert sich für das „Eigentliche (...) dazwischen“, das, da unsichtbar, mit Hilfe von Sendern und Empfängern visualisiert wird. Kober bereiste für sein Projekt weite Teile der Welt und lichtete hierbei auch Sende- und Empfangsanlagen in einer zuweilen ungewöhnlichen Umgebung ab, wie zum Beispiel in Jindrichuv in Böhmen oder aber auf Palm Islands in Dubai.

TRANSMISSION

Buch

Bertram Kober ist deutschlandweit mit seinen Fotoessays bekannt geworden, die politische und kulturelle Verhältnisse in poetische wie brisante Bilder fassen. Auf Reisen durch zwölf Länder fotografierte er Sende- und Empfangsanlagen mit skulpturaler Präsenz und absurder Konstellation: Die Landschaft kann unberührt daherkommen, der Trubel die Großstadt überblenden. Bertram Kober blickt dahinter. Er präsentiert die Andockstellen der medialen Übertragung schonungslos und verweist auf deren Allgegenwärtigkeit. Die Öffentlichkeit unserer Übermittlungen – und damit eines Teils unseres Selbst – liegt als unsichtbare wie reale und brisante Folie hinter den Bildern.

Text: Dieter Daniels
Gestaltung: Caroline Kober
ISBN 978-3-86678-938-8
ca. 24,5 x 29 cm  Hochformat
ca. 112 Seiten, 45 Abbildungen
Hardcover, gebunden
deutsch / englisch

 

        

 

Der Fotograf Bertram Kober im Portrait,
in "Artour Kulturmagazin" des MDR vom 05.01.2012, 5:20 Uhr.
Die Sendung finden Sie